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Die Altstadt von Antalya – Kaleici in Antalya

Viele Touristen verbinden mit Antalya lediglich den Flughafen als Pforte zum Badeparadies, dabei lohnt es sich sehr, die Stadt, allem voran die Altstadt von Antalya, zu besuchen und näher kennenzulernen. Die meisten Sehenswürdigkeiten findet man im Altstadtviertel Kaleici oberhalb der Klippen. Kaleici bedeutet übersetzt in etwa „innerhalb der Festung (Burg)“ beziehungsweise „im Inneren der Festung“. Hier befinden sich sehr unterschiedliche Bauwerke von den Römern, Seldschuken, Byzantinern und Osmanen dicht nebeneinander. Darüber hinaus gibt es einen großen Basar und mehrere Einkaufsstraßen mit ansprechenden Cafés, Bars und Restaurants.

Altstadt Antalya

Altstadt Antalya ©iStockphoto/efesenko

Über die Geschichte der Stadt Antalya

Die Stadt breitet sich unmittelbar am Golf von Antalya am Fuße des circa 3.000 Meter hohen Lykischen Taurusgebirges aus, das sich monatelang eindrucksvoll schneebedeckt präsentiert. Die Ebene zwischen Antalya und Alanya ist bereits um 4.500 v. Chr. durch die Hethiter, die aus den Regionen Kaukasus und Mesopotamien kamen, besiedelt worden. In der Zeitspanne 9. bis 7. Jahrhundert v. Chr. wurde die Region von immer mehr Griechen und Thrakern bevölkert, die Städte gründeten und sich mit den Hethitern vermischten. Bis 546 v. Chr. wurde die Gegend um Antalya von lydischen Königen regiert, bis sich die Perser der Region bemächtigten, die aber 336 v. Chr. von Alexander dem Großen geschlagen wurden. Die Stadt Attaleia wurde 135 v. Chr. an dieser Stelle durch Attalos II von Pergamon gegründet. Sein Testament sah vor, dass die Stadt nach seinem Tod in römischen Besitz übergeht.

Um 67 v. Chr. bauten die Römer in Attaleia einen Hafen. Der berühmte Feldherr Gnaeus Pompeius Magnus hoffte, von diesem Stützpunkt aus, die Seeräuber bekämpfen zu können. Während der byzantinischen Zeit war Antalya ein Bischofssitz. Im Jahre 1214 wurde die Stadt durch die Seldschuken erobert, 200 Jahre später waren es die Mongolen und kurz danach die Osmanen, die bis heute hier blieben.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts vergrößerte sich die Einwohnerzahl sprunghaft wegen der Flüchtlinge vom Balkan und aus der Kaukasus-Region. Gegen Ende des Ersten Weltkriegs besetzten italienische Truppen kurzzeitig die Stadt. Seit ungefähr 1970 prägt der Tourismus zunehmend das Bild der Stadt. Heute ist Antalya mit mehr als einer Million Einwohnern Hauptstadt der gleichnamigen Provinz.

Baulich ist Antalya heute eine Stadt der Kontraste. Direkt neben modernen Neubauten stehen zum Teil abbruchreife Altbauten. Von Osten ankommend nähert man sich der Altstadt mit ihren typischen kleinen Gassen zunächst durch endlose Neubausiedlungen. Weite Teile der Stadt befinden sich an einer Steilküste, die nicht für jeden leicht zu überwinden ist, um direkt ans Wasser zu kommen. Aber es gibt etwas östlich und westlich der Innenstadt zwei große Badestrände.

Der Flughafen „Antalya Havalimanı“ liegt circa 10 Kilometer östlich der Altstadt und ist Anlaufpunkt für alle Touristen, die an der Türkischen Riviera Urlaubsorte wie Alanya, Belek, Kemer oder Side besuchen möchten. Für Fußgänger ist die Stadt an einigen Stellen etwas gewöhnungsbedürftig, dies gilt insbesondere für gehbehinderte Menschen. Außerhalb der Innenstadt verlaufen mehrspurige Schnellstraßen mit ziemlich hohen Bordsteinkanten (bis zu 40 Zentimeter). Zwar gibt es wenige Fußgängerbrücken, aber selten Fußgängerampeln. So überqueren Menschen den zuweilen chaotischen Verkehr wie im Spießrutenlauf, was für die ganze Türkei geradezu typisch ist. Zebrastreifen haben für türkische Verkehrsteilnehmer praktisch keine Bedeutung.

Der öffentliche Nahverkehr ist besonders gekennzeichnet durch die relativ großen Sammeltaxis, die als „Dolmuş-Busse“ bezeichnet werden. Sie fahren in recht engen zeitlichen Abständen die Hauptstraßen entlang. Darüber hinaus gibt es regelmäßige Busverbindungen und Straßenbahnen, die das Busterminal, den Flughafen und die Innenstadt ausreichend gut verbinden. Das „normale“ Taxi ist in der Türkei deutlich günstiger als beispielsweise in Deutschland, wenn man zufällig auf einen ehrlichen Taxifahrer trifft.

Altstadt von Antalya

Das Hadrianstor am östlichen Rand der Altstadt befindet sich an der Atatürk Caddesi (eine Hauptstraße) und ist zugleich das einzige erhalten gebliebene Einfahrtstor zur antiken Stadt und zum Hafen. Dieses Tor wurde im Jahre 130 zu Ehren eines Besuchs durch den römischen Kaiser Hadrian errichtet. Beide Wehrtürme rechts und links des Tores mit den drei Bögen stammen aus unterschiedlichen Epochen und sind daher auch architektonisch recht unterschiedlich. Der linke Turm ist noch aus römischer Zeit. Jener rechts vom Tor wurde erst im 13. Jahrhundert während der Regierungszeit des seldschukischen Sultans Ala ad-Din Kai Kobad I erbaut. Im Jahre 1959 wurde das Hadrianstor restauriert.

Die Stadtmauer aus der hellenistischen Epoche wurde durch die Römer verändert. Im zehnten Jahrhundert kam eine Verstärkung durch eine zweite Mauer hinzu, eine Inschrift dazu befindet sich im Museum. Im 13. Jahrhundert wurde die Stadtmauer dann durch die Seldschuken erneuert. Der Uhrturm (oberer Altstadtbereich) wurde direkt auf dem Fundament der Stadtbefestigung errichtet.

Im Norden und zugleich am höchsten Punkt der Altstadt befindet sich das Wahrzeichen Antalyas, die Yivli-Minare-Moschee mit ihrem weithin sichtbaren Minarett. Diese Moschee wurde im 13. Jahrhundert auf den Fundamenten einer byzantinischen Kirche von Sultan Ala ad-Din Kai Kobad I, dem Gründer von Alanya, zu Ehren seines Vaters errichtet. Alle zwölf Original-Säulen stammen noch aus jener Zeit. Das 38 Meter hohe Minarett ist einem Rundstabbündel nachempfunden und diente den Schiffen lange Zeit als Orientierungspunkt.

Die noch vorhandenen Mauern der ehemaligen seldschukischen Koranschule sind durch moderne Glas- und Stahlkonstruktionen ergänzt worden. Hier werden zum Beispiel ansprechende Arbeiten des Kunsthandwerks verkauft. Gleich daneben steht der ehemalige Konvent der Mevlana-Derwische, der heute als Galerie genutzt wird.

„Kesik Minare“ ist das „Abgebrochene Minarett“, das im zweiten Jahrhundert gut 300 Meter nördlich der Altstadt auf den Fundamenten des Serapis-Tempels erbaut wurde. Im fünften Jahrhundert wurde der Tempel zu einer Basilika umgebaut, im 15. Jahrhundert wurde diese dann in die Korkut-Moschee, die aber im 19. Jahrhundert abgebrannt ist, umgewandelt.

Wenn man von der Altstadt auf dem Konyaalti Cadesi circa 1,5 Kilometer (mit der Straßenbahn) nach Westen fährt, gelangt man zum Archäologischen Museum („Antalya Arkeoloji Muzesi“), das zu den führenden ethnographischen Museen zählt. Im Museum sind gut erhaltene Exponate angefangen vom Neolithikum, über die Bronzezeit, die griechischen und römischen Epochen bis in die Osmanische Zeit zu bestaunen. Besonders eindrucksvoll sind auch die Galerie der Kaiser, die Galerie der Götter aus Perge sowie die vielen Sarkophage und Mosaiken. Wer Schätze liebt, schaut sich dort den Goldschatz der Byzantiner, den Silberschatz von Aspendos und Side oder verschiedene besondere Münzen an.

Mehrere Aussichtsplattformen bieten einen wunderschönen Ausblick auf die Altstadt. Die Preisgestaltung auf dem alten Basar ist allgemein recht hoch angesetzt. Im neuen Basar findet man ähnliche Produkte deutlich preiswerter. Der durch die Römer installierte alte Hafen von Antalya hatte über lange Zeit eine große Bedeutung für das südliche Kleinasien. Östlich des Jachthafens befindet sich der „Recep Bilgin Parki“ mit vielen Sitzgelegenheiten oberhalb der Altstadt. Von hier oben direkt an der Kante der Steilküste hat man einen wundervollen Ausblick aufs Meer. Beim Spaziergang vom Uhrenturm „Saat Kulesi“ bis zum „Antalya Muzesi“ begegnet man dem „Atatürk Denkmal“ und kommt direkt auf den „Atatürk Kultur Parki“ zu.

Der 14 Meter hohe „Hidirlik Kulesi“ (Turm) stammt noch aus dem zweiten Jahrhundert. Sein unterer, quadratischer Teil war einst das Grabmal eines römischen Würdenträgers. Der runde Turm wurde erst später darauf gesetzt und diente als Wach- und Leuchtturm.

Am südöstlichen Ende der Stadt Antalya befindet sich der Oberen Düden-Wasserfall, eine Ansammlung kleiner Wasserfälle in einem Park, der für die Einwohner ein beliebtes Naherholungsgebiet ist. Der imposante Untere Düden-Wasserfall wird von einer ungefähr 40 Meter hohen Steilstufe direkt am Meer gebildet.

Einkaufen in Antalya

Die südliche Türkei ist bekannt für gefälschte Marken- und Luxusartikel, die sogar in den Nobelgeschäften der besseren Hotels recht teuer verkauft werden. Es ist eine alte Tradition, dass man etwas günstigere Preise auf den Basar antrifft. Allein, ohne Feilschen kommt man dort nicht weiter. Wenn Sie aus Bequemlichkeit oder gemäß deutscher Tugend sofort den ersten Preis bezahlen, den der Händler nennt, beleidigen Sie ihn. Gehen Sie davon aus, dass Sie mit ein bisschen Sturheit immer mindestens 25 Prozent Nachlass herausholen können, was dem Händler nicht wehtut, so sehr er auch über seine hungernden Kinder jammert.

Beim Teppichverkauf sind überteuerte Preise fast die Regel. Das sogenannte „exklusive“ Angebot (nur für Sie) finden Sie in den meisten Teppichgeschäften zu Hause zum Drittel des Preises. Dass es sich bei kostenlosen Ausflugsangeboten um Kaffeefahrten handelt, sollte Sie nicht weiter wundern. Ein typisches Beispiel dafür ist der „kostenlose“ Ausflug zu den berühmten Kalkfelsen von Pamukkale einschließlich einer Übernachtung. Wer hier zunächst begeistert einwilligt, sitzt stundenlang im schaukelnden, miefigen Bus, der nur einen kurzen Zwischenstopp in der Nähe eines Kalkfelsens macht, um die Touristen sogleich in eine abgelegene „Teppich-Knüpferei“ zu verschleppen. Dort werden Sie stundenlang von Verkaufsprofis gemartert, bis Sie sich kurz vor Ohnmacht mindestens einen Teppich zum Wucherpreis andrehen lassen. Das ist aber noch nicht alles, denn dann führt der Weg weiter in eine Lederwaren-Produktion, von wo aus es zur Schmuck-Manufaktur nicht mehr weit ist. Und Sie kommen da nicht weg.

Es ist daher empfehlenswert, sich die weniger touristischen Einkaufsmöglichkeiten anzusehen. Das können zum Beispiel nicht so romantische große Shopping-Center sein. Neben den bekannten Markenprodukten, die hier mitnichten günstiger zu kaufen sind als zu Hause, lohnt sich der genauere Blick auf die türkischen Waren. Diese sind bei guter Qualität deutlich preiswerter und weisen oft ein interessantes, modisches Design auf. Bei Anzügen ist das zum Beispiel der Hersteller „Karaca“, Freizeit Mode wird von „Defacto“ gemacht, „LC Waikiki“ steht für Produkte für Kinder jeden Alters. Halten Sie also ruhig Ausschau nach:
– Terracity Shopping Center (Terracity Alışveriş Merkezi)
– ÖzdilekPark Antalya
– Antalya Migros Shopping Center

In den Abendstunden ist die Altstadt von Antalya wunderschön. Zahlreiche Bars und Restaurants laden zum Schlemmen ein. Natürlich haben dort die vielen Touristen dazu geführt, dass die Preise ein ordentliches Niveau erklommen haben, aber das Ambiente in einem Café im schönen Innenhof in einer Gasse von Kaleici ist durch nichts zu überbieten. Am Ende bleiben uns doch allen nur unsere schönen Erinnerungen.

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