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Fethiye

Die Stadt Fethiye liegt im Südwesten der Türkei und ist der Provinz Muğla zugeordnet. Fethiye hat etwa 70.000 Einwohner. Die Stadt lebt größtenteils vom Tourismus; es gibt zwar kleinere Werkstätten und Geschäfte, aber sonst kaum nennenswerte Industrie. Fethiye ist sehr international: Fast 10 Prozent der Einwohner sind ausländische Staatsbürger. Die Stadt liegt an den Hängen des Berges Mendos und umschließt die Bucht, die ihren Namen trägt: Der Golf von Fethiye. Hinter Fethiye erhebt sich das Taurusgebirge, das teils über 2000 Meter hoch ist und auf seinen höchsten Gipfeln von Schnee bedeckt ist. Das Gebirge um Fethiye herum ist von Zedern und Pinien bewachsen. In der Region Fethiye wird Gemüse und Obst angebaut. Begünstigt vom warmen mediterranen Klima lassen sich hier ertragsreiche Ernten einholen. Tatsächlich zählt Fethiye auch zu den fruchtbarsten Gebieten der Türkei.

Fethiye

Fethiye ©iStockphoto/Olena_Rublenko

Klimatische Bedingungen

Fethiye hat ein mediterranes Klima mit langen, heißen und trockenen Sommern und kühlen, feuchten Wintern. Im Sommer liegt die Durchschnittstemperatur bei 34 Grad Celsius, in den Wintermonaten liegt sie bei 16 Grad Celsius. Der heißeste Monat ist der August mit maximalen Durchschnittstemperaturen von 34,4 Grad Celsius und Wassertemperaturen von 27 Grad Celsius. Der kälteste Monat ist der Januar mit minimalen Durchschnittstemperaturen von 5,3 Grad Celsius. Die regenreichsten Monate sind der Januar und der Dezember mit jeweils etwa zwölf Tagen Regen. Am trockensten ist der Juli mit etwas mehr als einem Tag Regen. Im Juli sind auch die meisten Sonnenstunden – dreizehn Stück täglich.

Die Geschichte

Die Stadt Fethiye befindet sich auf der Grenze zwischen den ehemaligen römischen Provinzen Caria und Lycia et Pamphylia. Sie war in der antiken Welt als „Land der Lichter“ bekannt. Dort, wo sich Fethiye heutzutage befindet, war im 5. Jahrhundert vor Christus die lykische Stadt Telmessos. Zu dem Namen der Stadt, Telmessos, wird folgende Legende erzählt: Der griechische Gott Apollo verliebte sich in die jüngste Tochter des Königs Agenor von Phönizien. Sie war sehr schüchtern und introvertiert. Um ihre Sympathien zu wecken, gab sich Apollo als kleiner Hund aus. Später, nachdem er ihre Zuneigung gewonnen hatte, gab er sich ihr zu erkennen. Sie gebar ihm einen Sohn namens Telmessos – übersetzt: „Das Land der Lichter“. Daher nun stammte der Name der Stadt Telmessos. Telmessos war auch lange Zeit Stätte eines Tempels des Apollo.

Telmessos war eine blühende Handelsstadt und eine wichtige Hafenstadt, die besonders für ihre Wahrsager berühmt gewesen sein soll. Auch Alexander der Große ließ sich der Legende nach nachdem er Telmessos um 334 v.Chr. eingenommen hatte, hier seine Zukunft vorhersagen. Angeblich nahm Alexander die Stadt durch eine List ein: Er ließ seine Elitesoldaten als Sklaven und Musikanten verkleiden und bat die Stadt Telmessos darum, die Tore zu öffnen. Ihnen wurde der Zugang gewährt und als sie innerhalb der Stadtmauern angekommen waren, zückten sie ihre Waffen. So überrumpelt musste sich die Stadt ergeben.

443 n.Chr. wurde Telmessos Teil der neu gebildeten römischen Provinz Lycia et Pamphylia und büßte viel seiner einstigen Macht ein. Diese Tendenz wurde durch die arabischen Invasionen im 7. Jahrhundert noch verstärkt. Im 8. und 9. Jahrhundert wurde die Stadt zunächst in Anastasiopolis und dann in Makri umbenannt. Ab dem 11. Jahrhundert begann die türkische Seldschukendynastie ihren Einfluss in dem Gebiet der Stadt geltend zu machen. Ströme türkischer Einwanderer folgten. Makri bildete im 13. Jahrhundert nun eine Art Grenzgebiet zwischen den byzantinischen und den seldschukischen Reichen.

Etwa zu Anfang des 15. Jahrhunderts übernahm das ottomanische Reich die Stadt. 1473 machte Venedig seinen Einfluss geltend und baute während seiner Herrschaft über die Stadt ein Fort. Zu dieser Zeit war Makri für seine Parfümherstellung bekannt und hatte erneut den Rang einer blühenden Handelsstadt erlangt. In den darauf folgenden Jahrhunderten kamen viele griechische Händler nach Makri, die spürbar Einfluss auf die Stadt und das Leben in ihr nahmen. Erst 1934 wurde Makri schließlich in „Fethiye“ umbenannt. Dies geschah im Gedenken an einen der ersten Piloten der ottomanischen Luftwaffe, der auf einem Einsatz starb – er hieß Fethi Bey. Die Stadt Fethiye liegt in einer aktiven Erdbebenzone und wird oft von Erdbeben heimgesucht. Eines der schwersten Erdbeben zerstörte 1957 die bis dato gut erhaltene Altstadt Fethiyes.

Sehenswüridgkeiten in Fethiye

Von dem antiken Telmessos sind in Fethiye noch einige lykische Felsengräber erhalten. Das Berühmteste davon ist das Grab des Amyntas, das etwa im 4. Jahrhundert vor Christus entstand. Man kennt diesen Namen durch die Inschrift auf dem Grab, die lautet „Amyntas, Sohn des Hermagios“. Des Weiteren sind noch mehrere lykische Sarkophage in ganz Fethiye zu finden. Einige wurden in das Straßenbild oder in Hausfassaden integriert.

Das große Erdbeben von 1957, bei dem ein großer Teil der Altstadt zerstört wurde, wurde von einigen wenigen Gebäuden überlebt. Dazu zählen ein sogenanntes „Hamas“, ein traditionelles türkisches Badehaus, sowie einige Altstadtgassen oberhalb der alten Moschee „Eski Cami“. Die Altstadt Fethiyes ist als Paspatur unter den Einwohnern bekannt, so benannt wegen einer Quelle in der Altstadt. In Fethiye lässt sich auch ein kleines Museum besuchen, in dem unter anderem Artefakte aus der lykischen Zeit ausgestellt sind: Keramik, Statuen und Schmuck. Ansonsten hat Fethiye noch einige Moscheen zu bieten, von denen die „weiße Moschee“ im Stadtzentrum sicherlich die schönste ist.

Auch die Ruinen eines hellenistischen Theaters lassen sich in Fethiye besichtigen. In den Hügeln oberhalb der Stadt Fethiye finden sich die Ruinen eines Kreuzfahrerforts, das möglicherweise im 15. Jahrhundert von den Johannitern dort errichtet wurde. Von hier aus hat man eine hervorragende Aussicht.

Fethiye selbst bietet in seiner Innenstadt ein malerisches Treiben. Jeden Dienstag findet dort auch ein Wochenmarkt statt, auf dem sich Verschiedenes günstig erwerben lässt. Die vielen kleinen Restaurants und Läden verleihen Fethiye ein besonderes, gemütliches Flair. Fethiye hat mit seinen farbig erleuchteten Springbrunnen im Uğur Mumcu Park zu Nachtzeiten ein besonderes Spektakel zu bieten. Die Wasserspiele werden durch Farbenspiele und Musik untermalt.

Essen und Trinken in Fethiye

Fethiye, durch seine Lage am Meer, hat viele deliziöse Fischgerichte zu bieten. Ein Highlight ist es, sich seinen Fisch bei den Fischverkäufern auf dem Fischmarkt selbst zu kaufen und dann in einem der nahegelegenen Restaurants zubereiten zu lassen.

Durch seine vielen ausländischen Einwohner, von denen besonders viele aus Großbritannien stammen, kann man etwa fünf Kilometer nordöstlich der Stadt, am Strand von Calis, besonders viele ausländische Restaurants und sogar Fish ’n‘ Chips finden. Busse dorthin fahren alle fünf bis zehn Minuten von der Minibusstation neben der Moschee im Stadtzentrum ab.

Sehenswertes in der nahen Umgebung von Fethiye

Fethiye verfügt über einen wahren Bilderbuchstrand – im 14 Kilometer entfernten kleinen Dorf Ölüdeniz. Wörtlich übersetzt heißt das etwa „Tote See“: Das Meer ist hier sehr ruhig und es gibt kaum größere Wellen. Eine kleine Eintrittsgebühr wird verlangt. Die blaue Lagune von Ölüdeniz wird als Naturpark von der türkischen Regierung geschützt.

Ein weiteres Naturschauspiel bietet sich in der Saklikent Schlucht, die sich etwa 44 Kilometer von Fethiye entfernt befindet. Diese Felsöffnung erstreckt sich über 18 Kilometer lang in den Berg hinein. Hier wurden Wanderwege für Besucher angelegt.

Sehenswert sind auch die Ruinen der lykischen Stadt Tlos, die sich in etwa einer Stunde von Fethiye aus erreichen lassen. Tlos war eine der wichtigsten lykischen Städte und auch heutzutage sind seine Ruinen noch beeindruckend: Hier lassen sich die Überreste eines römischen Bads, eines Stadiums, eines Theaters und einer Akropolis sowie eines Forts betrachten.

Das Schmetterlingstal nahe Fethiye ist dafür bekannt, dass man hier ab der Frühlingszeit neun bis zehn Monate lang mehr als 40 verschiedene Arten von Schmetterlingen betrachten kann. Gleichzeitig umschließt dieses Tal eine der schönsten Buchten rund um Fethiye.

Auch eine eintägige Bootsreise von Fethiye aus ist sehr schön. Durch seinen großen Hafen gibt es in Fethiye viele Möglichkeiten, eine solche Reise zu machen. Nahe Fethiye ist auch der kleine Ort Göcek, der für seinen Yachthafen bekannt ist. Viele Schiffreisen können von dort aus begonnen werden.

Kulturelle Besonderheiten in Fethiye

Besonders bei dem Besuch von Moscheen ist es höflich, langärmlige Kleidung zu tragen. Außerdem müssen die Schuhe ausgezogen werden, bevor die Moschee betreten wird.

Verbindungen von und nach Fethiye

Der nächstgelegene Flughafen ist der Flughafen Dalaman. Von diesem aus gibt es regelmäßige Shuttlebusse nach Fethiye. In Fethiye selbst fahren lokale Busse, die wenig kosten. Gezahlt wird bei Einsteig. Außer diesen gibt es noch Fernbusse zu anderen größeren türkischen Städten. Die Tickets für diese Busse müssen im Voraus bei einer Ticketverkaufsstelle erworben werden. Zu der griechischen Insel Rhodos gibt es eine regelmäßige Fährverbindung. Aufgrund von Passbestimmungen müssen die Tickets für diese Fähre einen Tag im Voraus gekauft werden. In den Sommermonaten existiert zusätzlich noch eine Fähre zu dem Strand von Cali.

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